ATSI ist nicht symptombezogen, sondern konzentriert sich auf die Ausrichtung und Bewegung des gesamten Körpers, um danach einer ausgeklügelten Strategie zu folgen. Dem Bearbeiten der ersten oberflächlichen Muskel-Faszien-Linien folgt die Behandlung der Raum einnehmenden Tiefen Frontallinie und anschliessend widmet man sich noch den Armlinien und dem Ausbalancieren des ganzen Körpers. Die Reihenfolge ist genau vorgegeben, um den Körper wie "eine Zwiebel zu schälen". Jede Sitzung "wirkt nach" und bereitet auf die nächste vor. Auf diese Weise wird "Tür um Tür" geöffnet, die Therapeutin arbeitet sich "Schritt für Schritt" durch den ganzen Körper, von oberflächlich bis tief und wieder an die Oberfläche.
Oftmals lösen sich z.B. Schulter- oder Nackenbeschwerden von selber auf, weil der Schultergürtel von einem natürlich ausgerichteten Brustkorb abhängt; dieser wiederum hängt von einem natürlich ausgerichteten Becken ab, welches darauf angewiesen ist, dass die Person optimal auf den Füssen steht… es ist ein positiver Dominoeffekt, der sich im ganzen Körper ausbreitet: Steht man natürlich auf den Füssen, sind das Becken und der Brustkorb optimal ausgerichtet und der Atem frei, dann steht der naturgetreuen Ausrichtung der Schultern und des Kopfes nichts mehr im Wege. Dazu kommt, dass zwar bei jeder Person dieselben Muskel-Fazienbahnen in derselben Reihenfolge behandelt werden, aber welche Bereiche wie bearbeitet werden ist individuell!
Ein interessanter Fakt ist zudem, dass man bei ATSI die Erfahrung gemacht hat, dass oftmals nicht die Gelenke, die weh tun, die Auslöser für Beschwerden sind, sondern diejenigen, die nicht weh tun. Stellen Sie sich vor: Sie sind vor 10 Jahren gestürzt und haben sich den rechten Fuss verdreht. Seither stehen Sie vielleicht nicht mehr mit gleich viel Gewicht auf dem rechten Fuss, das Fussgelenk bewegt sich weniger als vorher; vielleicht ist auch das rechte Knie und sogar die rechte Hüfte von der Bewegungseinschränkung betroffen… Sie leben aber Ihr Leben weiter, treiben Sport, bewältigen Ihren Alltag. Wenn jedoch in einigen Gelenken weniger Bewegung möglich ist, müssen andere für diese Einschränkung kompensieren (der Körper ist intelligent!). Das Problem zeigt sich erst im Verlaufe der Zeit: diejenigen Gelenke, die tagtäglich mehr Belastung auffangen und grössere Bewegungsradien durchlaufen müssen, beginnen zu schmerzen. Was tun? Die schmerzenden Gelenke behandeln? Konventionellerweise ja; ATSI jedoch "öffnet" in diesem Fall die zu wenig beweglichen Gelenke, bzw. Muskel-Faszien-Bereiche, sodass sich jedes Körperteil wieder gleich-berechtig an Haltung und Bewegung beteiligen kann und keines überfordert ist.